29.11.07

Harfenmusik

Dieses Projekt ist schon seit längerer Zeit abgeschlossen, aber seit gestern haben wir das Endprodukt auch auf dem Tisch liegen. Es ist dies die neuste CD von Georg Baum, seines Zeichens klassischer und vor allem keltischer Harfenist, Komponist und Feinstoff-Denker. Die CD «BAR» hat nichts mit Getränken zu tun, sondern ist die zweite einer Trilogie von Konzeptalben, die vom Runenalphabet inspiriert sind. Wir haben ja schon drei CD-Booklets für das Duo Maerklang gestaltet, wo Georg für den Klang zur Maer sorgt, daher sind wir schon ein eingespieltes Team und «BAR» ging recht locker von der Hand. Wir hatten mit dem Gemälde von Peter Weibel und den Fotos von R. Haas schon sehr feines Material zur Verfügung und mussten fast nur noch typografischen Input leisten. Mit Stillfotos hab ich's nicht so, trotzdem hier ein paar schnelle Impressionen.

Übrigens: Wer noch ein schnelles, feines und exklusives Weihnachtsgeschenk für seine Lieben (oder seine lieben Kunden) sucht: Bei Maerklang gibt es drei passende CDs mit Weihnachts-, Winter- und Liebesmärchen derzeit zum Aktionstarif. Kein Kinderkram, sondern wunderbare Geschichten aus den Untiefen der menschlichen Seele. Kaufen, kaufen, kaufen!

27.11.07

adVantagePoint

Wie schon erwähnt, das Jahresende scheint auch die Zeit für abgeschlossene Projekte zu sein. Das gilt auch für «adVantagePoint», ein junges Unternehmen, das viel Arbeit in die Entwicklung eines neuartigen Coaching-Konzeptes gesteckt hat. Ein Kernthema ist, den einen Punkt zu finden, bei dem man ansetzen muss, damit sich Dinge leichter entwickeln. Beim Punkt sind wir dann auch im Logo gelandet, wenn auch eher in Form eines Play-Buttons. Das passte wieder thematisch, schließlich soll mit dem Coaching ja etwas ablaufen, etwas losgetreten werden. Das Logo schaut für uns sehr nach Klassischer Moderne und, vor allem durch die Schrift Folio Bold Condensed, nach dem großen Autorenkino dieser Zeit aus. Das Thema Kino war somit auf dem Tisch, was eine ganze metaphorische Welt nach sich zog, so nach dem Motto «Spiele die Hauptrolle in deinem eigenen Film». Das ist der Website anzusehen.

20.11.07

5 Jahre kreisrot

Es war an einem von diesem vernebelten Novembertagen im Jahre 2002, als das Unternehmen kreisrot corporate design beim Handelsgericht Wien ins Firmenbuch eingetragen wurde. In diesen fünf Jahren hat sich unglaublich viel entwickelt, wir haben viele Fehler gemacht und deswegen sehr viel gelernt.

Damals waren wir vier Partner; zwei von ihnen haben sich nach einem halben Jahr verabschiedet, nachdem klar wurde, dass wir nicht in die gleiche Richtung gehen wollten. Rückblickend eine sehr gute Geschichte, vor allem, weil sie früh genug passiert ist. Das hieß für uns zweierlei: Vorangehen und die Richtung noch klarer definieren. Und es hieß auch Reduktion aufs Wesentliche, zunächst Home Office und dann Büro-Untermiete. Das wird sich – so viel sei schon mal verraten – demnächst ändern. Schließlich wollen wir die schöne Tradition, einmal alle ein bis zwei Jahre umzuziehen noch dieses eine Mal wahren.

Wir haben in dieser Zeit auch viel mit Marketing experimentiert und wissen jetzt definitiv, was für uns nicht funktioniert. Nämlich alles, was mit Kalt-Akquise zu tun hat. Seit einigen Jahren funktionieren wir also nach folgendem Prinzip: Wir suchen nicht unsere Auftraggeber, sondern wir sorgen dafür, dass diese uns finden, wenn sie uns brauchen.

Vieles läuft natürlich über die Mundpropaganda, aber auch das nicht von selbst. Dieses Jahr sind Projekte entstanden, die ich vor ein, zwei Jahren bereits mit einem Kontakt angeleiert hatte. Gleichzeitig zahlt es sich langsam aber sicher aus, dass wir für unsere Auftraggeber immer mit Leib und Seele am Werk sind – in Form von Folgeaufträgen, Empfehlungen und Kooperationen.

Der wichtigste Lerneffekt für mich war aber, zu wissen und von unseren Auftraggebern zu hören, was uns als kleines Grafikbüro auszeichnet: wir gehen strukturiert vor, wir fragen genau nach, wir reden Klartext, wir machen funktionierende Werkzeuge. Wir wissen auch, was wir nicht sind: Werber, Schönredner, Künstler. So viel zur Selbsterkenntnis.

Nach fünf Jahren heißt es auch, ein unternehmerisches Fazit zu ziehen. Funktioniert die Idee oder schwimmen wir nur mit? Letztes Jahr hätte ich noch gezweifelt, aber heuer ist wirklich alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten. Unsere Auftraggeber und unsere Projekte werden größer, wir betreuen immer mehr Marken und Unternehmen kontinuierlich, wir haben echte «Stammkunden», ohne, dass uns die neuen (großen und kleinen) Projekte abhanden kommen würden. Das wirkt sich in schönen Referenzen aus, die (versprochen!) demnächst auf unserer Site vorgestellt werden. Aber auch in Zahlen, da wir höchstwahrscheinlich unseren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 60 Prozent gesteigert haben werden.

Ja, wir mussten am Anfang ziemlich untendurch. Ja, wir wollten auch schon mal alles hinschmeißen. Aber in solchen Momenten wissen wir dann, dass sich die Mühe gelohnt hat. Unser Baby wächst und gedeiht.

Das wird, liebe Freunde, natürlich auch noch gefeiert werden! Aber das zu gegebener Zeit, denn, wenn alles gut läuft, könnt Ihr dann schon unsere neue Bleibe bewundern!

13.11.07

Patentanwälte

November ist bei uns scheinbar die richtige Zeit, um Projekte abzuschließen. Jedenfalls geht es uns gleich bei mehreren so. Deshalb an dieser Stelle wieder mal einen kurzen Blick auf das, was wir so anstellen.

Unser Auftraggeber ist eine Patentanwaltskanzlei in Wien, die seit vielen Jahren durchaus gut ohne professionell gestaltetes Corporate Design ausgekommen war. Ganz befriedigend war die Sache nicht, vor allem auch deshalb, weil in einer Kanzlei wie dieser tonnenweise Schriftstücke anfallen. Wichtig war Corporate Design also, aber halt nicht so dringend. Mit dem Eintreten eines neuen Partners und der Notwendigkeit einer Website war nun die Gelegenheit gekommen und wir konnten uns gegen zwei Mitbewerber im Vorgespräch durchsetzen.

Wie üblich holten wir uns die essentiellen Hintergrundinformationen über die Abläufe im Büro, die Partner, Kunden und Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens im Rahmen eines Corporate-Identity-Workshops mit den drei Partnern. Ich freute mich besonders über dieses Feedback: «So strukturiert hatte ich das nicht erwartet.»

Bei der Ideenfindung kristallisierten sich schnell zwei Themen heraus: Industrielle Technik und der Erfinder als Ursprung von Patenten. Somit landeten wir schnell bei Nikola Tesla, dessen Patente Bände füllen, dem Prototypen des Einzelerfinders schlechthin. Dessen Teslaspule stand Pate für das Logoicon, für dass sich unsere Auftraggeber letztlich entschieden haben. Wir blieben bewusst bei Schwarz-Weiß, um dann auf den Druckwerken und im Web Farbflächen einsetzen zu können, auf denen das Logo negativ eingesetzt wird. Wir wollten zunächst bunter werden, sind dann in Abstimmung mit dem Auftraggeber doch bei einem satten Blau gelandet. Typografisch haben wir uns für die Meta Korrespondenz entschieden, deren organische Formen und Leichtigkeit einen schönen Gegenpol zum klobig-technoiden Icon bildet.

Insgesamt ein angenehm unaufgeregtes Projekt, in dem sinnvolle und praktikable Werkzeuge für die Patentanwaltskanzlei entstanden sind. Wir sind gespannt, wie das Design im Umfeld des Unternehmens ankommt. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn alles als selbstverständlich und gegeben hingenommen würde, als wäre es schon immer so gewesen. Gar kein schlechtes Kompliment für Corporate Design.

7.11.07

Saul Bass

Kollege Picco hat hier letztens sein Lieblingswort «Motion Design» fallen gelassen. Da will ich mich mal nicht lumpen lassen und frage, ganz Schweizer, «Wer hat's erfunden?». Nun ja, für einmal waren es nicht meine Landsleute sondern die Amerikaner, genauer gesagt Saul Bass. Zumindest war er ein Pionier dieser Disziplin, bevor sie überhaupt benamst war.

Vorweg: Bass war ein gestalterisches Universalgenie und hat einen ganzen Haufen weltberühmter Logos (AT&T, Minolta, Continental Airlines) und Filmposter (Vertigo, West Side Story, The Shining) gestaltet. Berühmt wurde er aber für seine Fähigkeit, mit Typografie, Grafikdesign, Tricktechnik und Schnitt kleine Filmkunstwerke zu schaffen, die meist als Filmvorspann eingesetzt wurden. Hier angehängt habe ich «Walk on the Wild Side», nota bene kein Film über Katzen, bekannter sind Vertigo, Anatomy of a Murder oder Bunny Lake is Missing (Bild). Man sagt auch, dass Bass' gutes Auge Herrn Hitchcock mehr als nur behilflich war beim Zusammenschneiden der Duschszene in Psycho.

Saul Bass ist und bleibt eine große Inspiration für alle, die grafisch, gestalterisch und filmisch arbeiten.