17.9.08

Graphic Avenger

Wenn der Kunde Comic Sans will, kann nur noch einer helfen: Graphic Avenger! Lustiges Video von ein paar Kollegen, denen es offensichtlich gereicht hat. Kleiner Tipp: Lass nie, nie, nie einen Auftraggeber auf deinen Bürostuhl. Halt ihn auch von deinem Mac fern. Die Versuchung ist einfach zu groß, dass «Können-wir-nicht-noch»-Spiel zu spielen. Viel Spaß!

Wahlplakate 2

Die zwei (noch) großen Parteien haben wir uns ja schon angeschaut, jetzt sind die (noch) kleinen dran. Beginnen wir mit den Grünen.

Alexander Van der Bellens bekannter Aversion gegen Fotografen kommt man hier mit dem Zoom bei. Wenigstens werden so die gekünstelten Posen und vielsagenden Handhaltungen verhindert (siehe Jörg Haider). Das Foto wirkt persönlich, direkt, vertrauenserweckend, vielleicht etwas zu knuddelig für einen Oppositionspolitiker. Gut, damit soll es ja dann nach der Wahl vorbei sein, wenn es nach den Grünen geht. Der schwarze Hintergrund hebt sich wohltuend von der restlichen Wahlwerbung ab, das Logo der Grünen ist klein und diskret, dafür im eigenen weißen Kastl. Typografisch bedient man sich der guten, alten Futura Bold (Wink mit dem Zaunpfahl?). Die grüne Blase mit den verzerrten Buchstaben «vdb 08» schaut verdächtig nach Anhängsel aus. Da hat sich wohl jemand gedacht, dass man doch irgendwie eine Art Logo und was total Modernes haben sollte für den Alex. Wäre nicht nötig gewesen.

Das Liberale Forum startet als Überraschungskandidat in diese Wahl – dafür mit der einzigen Spitzenkandidatin. Auch Grau/Gelb/Blau ist keine übliche Farbkombination für Wahlpropaganda, insofern schon einmal interessant. Die Sache mit den Farbbalken hinter der Schrift ist ein alter Schmäh (nicht nur) von Meta Design. Seit der ORF seine Texteinblendungen weiß hinterlegt, machen das auch hierzulande wieder alle. Schmidt schaut träumerisch in die Hoffnungsecke rechts oben, kein Wunder, bei der Botschaft! Naja, man wird ja wohl noch hoffen dürfen, dass Macht vielleicht mal nicht korrumpiert. Insgesamt wirkt das Plakat etwas farblos und nichtssagend. Gar nicht so unpassend für die Partei!

Ja, jetzt wird's schon fetziger! Allein Straches Grinser ist mehr «in your face» als alle anderen Wahlplakate zusammen. Das Plakat ist reinster Boulevardstil: knallig, bunt und vollgeräumt. Dazu passen die schräggestellten Botschaften, die schmale, fette Serifenlose und der Reim von Wolf Martins Gnaden. Rot-Blau-Weiß ist bei der FPÖ schon gelernt, die Adler-Illustration ein perfekter Ausdruck des Nationalismus-Chique der jüngsten Wählergeneration. Es ist nur konsequent, dass Strache einen alten Haider-Spruch als Slogan klaut. Dass man dabei die zu betonenden Wörter in Versalien schreiben muss, legt allerdings Rückschlüsse auf die Lesekompetenz der Zielgruppe nahe… Aber ganz ehrlich: Ich würde mir wünschen, dass auch Parteien mit einem halbwegs annehmbaren Programm so viel von Branding verstehen würden wie die F.

Also nun zum «Original» Jörg Haider. Ein Plakat, dass extrem viel über sein politisches Projekt aussagt. Erstens mal: Klotzen statt kleckern, wir plakatieren im 24-Bogen-Format. Das BZÖ-Logo hat man in der rechten unteren Ecke versteckt, dort, wo im zugeparkten Wien eh die Autos davorstehen. Der freigestellte Haider wurde so offensichtlich vor das Kornfeld montiert, dass man schließen muss: Ich packe an, aber mein Büro verlasse ich dafür sicher nicht. Die Botschaft hat das «Original» von der Bawag geklaut. Und dabei vergessen, dass Ärmel aufkrempeln auch heißen kann: Gleich haue ich dir eine rein! Deinetwegen. Österreich. Aber hey, ich schätze das korrekte Deutsch. Strache hätte "Wegen dir" plakatiert.

15.9.08

Worliczek ITSM

Wir haben hier zwar nicht sooo fleißig gebloggt, waren aber ansonsten ganz produktiv. Zum Beispiel haben wir wieder ein Corporate-Design-Paket fertiggestellt. Der Auftraggeber: Wolfgang Worliczek, erfahrener Berater im Bereich IT-Service-Management. Er ist also kurz gesagt der Mann, der den berüchtigten EDV-Servicecenter-Leuten beibringt, was Kundenfreundlichkeit eigentlich heißt, und welche Prozesse dazu führen könnten. Unser Auftrag: eine einfache, geradlinige Visualisierung des Unternehmenscharakters, passend zum Motto «Keep it simple».

Im Entwicklungsprozess kam es zu einem seltenen Fall: Die drei präsentierten Logos wurden für einmal beiseite gelegt, dafür kam ein Entwurf zum Zug, den wir ursprünglich aussortiert hatten. Wir können halt doch nicht ganz in den Auftraggeber hineinsehen. Und offenbar hat auch das, was wir (vorläufig) verwerfen, Qualität. :-)

Heraus kam ein Logo, ein Visitenkartendesign, Geschäftspapiere (die als Word-Vorlagen umgesetzt wurden) und das Basisdesign für die Website. Alles relativ streng im Rasterlayout, dafür mit satten Primärfarben.

Wir wünschen dem neuem Unternehmen Worliczek ITSM-Management jedenfalls einen guten Start und viel Erfolg bei der Begrünung der Einöde namens IT-Service!