29.5.08

Twitter

Die neusten Innovationen des Web 2.0 darf man heute mit einer gewissen Skepsis betrachten. Zu viele angeblich grandiose Ideen sind im Beta-Stadium versumpft, zu viel ist nur abgeschaut und aufgewärmt. Manchmal gibt es aber diese unscheinbaren Ideen, die sich innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Phänomen entwickeln.

So ging es mir im Falle von Twitter, dessen Sinn ich zunächst überhaupt nicht eingesehen habe. Twitter ist, um es kurz zu erklären, eine Art Blog-Tool im SMS-Stil. Wie beim Bloggen geht es darum, technisch unkompliziert und ohne Hintergrundwissen Texte ins Netz stellen zu können. Während es die meisten Blogger auf nicht mehr als ein, zwei Einträge pro Tag/Woche/Monat bringen, zwitschert es bei Twitter schnell dahin: Jeder Eintrag hat nicht mehr als 140 Zeichen, es ist sozusagen eine Kurznachricht ans Netz. Wie die RSS-Feeds eines Blogs können diese Nachrichten abonniert werden, im Browser, via Instant-Message-Tool oder über einen Client wie Twitterific. Man kann sich die Zwitschereien sogar per SMS aufs Handy schicken lassen.

So weit, so unaufgeregt. Aber wie bei allen Social Networks gibt es eine soziale Dynamik, die Twitter explosiv wachsen lässt. Irgendwer im eigenen Netzwerk beginnt damit, den eigenen Gedankenfluss in Echtzeit auf Twitter zu verbreiten. Um da mitzulesen, braucht man ein kostenloses Twitter-Konto. Und wenn man schon ein Konto hat, schaut man, wer noch twittert, um schließlich selbst seinen Senf dazu zu geben. Und es macht erstaunlich viel Spaß, im kleinen oder großen Kreise diese SMS-Rundschreiben im Netz zu teilen. Und wenn es nur ist, um die am Handy meistgestellte Fragen zu klären: «Wo bist du gerade?» und «Was machst du gerade?».

Mich hat es jedenfalls ordentlich reingezogen, was mir seit den Phänomenen Bloggen und Podcasting nicht mehr passiert ist. Wer mir twittertechnisch folgen will, bitte hier.

19.5.08

Budgetvergleich

Bei Spar Österreich gibt es seit einigen Tagen eine neue Produktlinie: «S-Budget». Das Konzept dahinter ist klar: Die bekannten Diskont-Einzelhändler graben den traditionelleren Supermarktketten die Kundschaft ab. Also generiert man eine eigene Billig-Linie, die parallel zu anderen Eigenmarken und den bekannten Markenprodukten angeboten wird.

So weit, so schlau. Nur ein bissi spät. Rewe Austria hat das bei Billa und Merkur mit «Clever» schon längst im Programm. Noch viel länger gibt es «M-Budget» in der Schweizer Migros, wo sich die Linie von einer Lachnummer zum Verkaufsschlager gemausert hat, der keineswegs andere Produktlinien kannibalisiert. Spar wusste das wohl und hat sich gleich den Namen und das Design von M-Budget abgeschaut, schließlich musste man ja irgendwo sparen. Siehe auch das Plakat und die Website von S-Budget; man konnte sich nicht einmal korrekte Anführungszeichen leisten.

13.5.08

Styria: Neues Logo

Noch eine Meldung von der Redesign-Front: Die Mediengruppe «styria.MULTI MEDIA» hat sich nach einer weiteren Fusion (Sportmagazinverlag) ein neues Logo gegönnt. Zur Gruppe gehören Printmagazine wie Wienerin, Wiener, Diva, Skip oder Business People. Die Styria produziert auch viele Kundenmagazine, «active beauty» für DM ist das prominenteste Beispiel.

Das Redesign war sicher angebracht, war das alte Logo doch viel zu kleinteilig und vielfarbig. Der Firmenname war jedenfalls kaum je groß genug, als dass er gelesen hätte werden können. Im neuen Design steht der Name im Vordergrund, dazu kommt eine rote geschwungene Klammer, die für einen Medienkonzern ziemlich auf der Hand liegt. Aber insgesamt eine saubere Sache. Trotzdem eine offene Frage in die Runde: Muss man Firmennamen komisch schreiben, um modern zu sein? Sind Kleinbuchstaben cooler? Und was soll das Leerzeichen zwischen MULTI und MEDIA? Es ging wohl darum, dass es sich eben nicht um einen Multimedia-Verlag handelt, sondern um einen klassischen Verlag mit vielen Medien. Aber wenn dem so ist, dürfte wohl der Name nicht so passend sein. Schließlich werden Leerzeichen nicht ausgesprochen.

Quelle: Horizont

Mixed Pasta

Ich bin zwar nicht so fleißig am bloggen, sonst aber schon. Wir dürfen wieder ein (fast) fertiges Projekt präsentieren: «Mixed Pasta». Die Website ist noch nicht online, dafür das Geschäft eröffnet. Mixed Pasta bietet Nudeln im Becher zum Mitnehmen und vor Ort essen. Vor Ort, das ist die Währingerstraße 49 (Ecke Nussdorferstraße) in Wien. Ich habe am Donnerstag ein paar Fotos geschossen und test-gegessen; ich empfehle die feine Carbonara. Das Saucenrezept kommt übrigens direkt von der Mutter des Chefs!

Mixed Pasta hat das Potenzial für Systemgastronomie, folgt aber einem neuen Konzept: Wir mussten deshalb im Design sicherstellen, dass das ganze problemlos auf neue Filialen übertragbar ist und das Grundprinzip sofort verstanden wird. Konkret: Du musst dich für eine Sorte Nudeln, eine Sorte Sauce und eine Bechergröße entscheiden. Wenn das Design funktioniert, muss der Mensch an der Theke das vielleicht ein paar mal weniger erklären.

Wer in Wien ist, bitte mal vorbeischauen und testessen. Es lohnt sich!